Weniger wäre mehr gewesen...

Für das Jahr 2019 weist unsere Treibhausgasbilanz eine absolute Summe von 855,16 Tonnen CO2-Äquivalenten aus. Dies entspricht leider einer Steigerung von 98,85 Tonnen bzw. 13,1% gegenüber dem Vergleichswert des Vorjahres. Da die Verkaufsmenge nur leicht gestiegen ist steigt daher auch der relative Wert pro verkaufter Tonne um 11,3%.

Teilweise ist der Anstieg unserer Emissionen darauf zurückzuführen, dass wir den Bilanzierungsumfang erweitert haben: Während wir im Jahr 2018 zur Ermittlung der transportbedingten THG-Emissionen lediglich das Nettogewicht unserer Produkte berücksichtigt haben, weisen wir nun die Bruttogewichte, d. h. inkl.  Verpackungen und Paletten aus (+21,2 Tonnen CO2e). Ebenso erfassen wir mittlerweile die Klimawirkung der von uns verwendeten Materialien, die beim Umpacken von Ware benötigt werden (+9,4 Tonnen CO2e). Zudem sind sämtliche hochwertigen Büromöbel, welche wir für unseren neuen Bürostandort angeschafft haben und die uns nun hoffentlich viele Jahre begleiten werden, in der Bilanz berücksichtigt (+8,4 Tonnen CO2e). Hieraus ergeben sich bereits zusätzliche 39 Tonnen CO2-Äquivalent.

Aber das ist nur die halbe Wahrheit. Ehrlicherweise mussten wir eine nicht unbeträchtliche Steigerung unserer transportbedingten CO2-Emissionen verzeichnen, welche aus einem Anstieg der Transportkilometer pro Tonne um 32% resultiert. Verantwortlich hierfür waren in erster Linie Exporte von Deutschland nach Asien (+75,9 Tonnen CO2e) Darüber hinaus haben sich bei unseren Dicarbonsäuren die durchschnittlichen LKW-Transportstrecken zu unseren Kunden deutlich erhöht.

Nur wer seine CO2-Emissionen kennt, kann diese auch reduzieren

Wir hätten uns zweifelsfrei ein besseres Ergebnis gewünscht und werden die vorliegenden Daten zum Anlass nehmen, uns insbesondere durch optimierte Logistikprozesse zu verbessern. Die vorliegende CO2-Bilanz liefert uns hierzu wichtige Erkenntnisse, da nun erstmals ein Vergleich zum Vorjahr möglich ist und Verbesserungspotenziale nun identifiziert werden konnten.

Wir werden weiter hart daran arbeiten, unsere Emissionen zu reduzieren, um unseren Kunden bis 2030 sämtliche Produkte und Dienstleistungen ausschließlich CO2 neutral anbieten zu können.

Die in der Treibhausgasbilanz 2019 ermittelten 855,16 Tonnen CO2-Äquivalent haben wir durch den Kauf bzw. die Stilllegung von Klimaschutzzertifikaten ausgeglichen, so dass wir ab sofort klimaneutral arbeiten. Alle Informationen und Hintergründe dazu finden Sie hier>

Zusammenfassung und detaillierte Übersicht der einzelnen Kategorien

t CO2e % Veränderung
zum Vorjahr
Scope 1 0,00 0,00% -
- - - -
Scope 2 8,37 0,98% -43,2%
Strom 1,00 0,12% -70,8%
Erdgas 0,52 0,06% +96,4%
Fernwärme 3,17 0,37% -
Heizöl 3,69 0,43% -66,7%
Scope 3 846,79 99,02% +14,2%
3.1 Bezogene Güter und Dienstleistungen 23,80 2,78% +186,4%
3.3 Brennstoff- und energiebezogene Emissionen 1,89 0,22% -36,4%
3.4 Transport und Verteilung (vorgelagert) 781,83 91,42% +13,9%
3.6 Geschäftsreisen 34,55 4,04% -9,9%
3.7 Pendeln der Arbeitnehmer 4,72 0,55% -11,6%
 
Summe - Emissionen Total (t CO2e) 855,16 100% +13,1%

 

Die vorliegende Treibhausgasbilanz erfasst alle THG-Emissionen, die die MATSEN CHEMIE AG durch ihre geschäftliche Tätigkeit innerhalb der festgelegten Systemgrenzen im Jahr 2019 verursacht hat.

Um eventuellen Unsicherheiten vorzubeugen und einen realitätsnahen Emissionswert zu ermitteln, wurde bei der Bilanzierung ein Sicherheitsaufschlag von 5 Prozent berücksichtigt. Die Bilanzierung entspricht den Richtlinien, Prinzipien und Methoden des Greenhouse Gas Protocol „Corporate Accounting and Reporting Standards“ und seiner Erweiterung, dem „Corporate Value Chain (Scope 3) Accounting and Reporting Standard“. Die Ermittlung der Daten und deren Auswertung erfolgte transparent nach bestem Wissen und Gewissen.

Unsere gesamte Treibhausgasbilanz 2019 mit allen dazugehörigen Quellen finden Sie als PDF hier>.

THG-Emissionen in KG CO2e
pro 1000kg verkauften Produkten:

2018
2019
Scope 2 (direkte Emissionen)
8,37 tCO2e

Strom

Heizöl

Fernwärme

Erdgas

2018
2019
Transporte
781,8 tCO2e

Seeschiff

LKW

Binnenschiff & Luftfracht

2018
2019
Geschäftsreisen
34,55 tCO2e

Bahn

PKW

Hotel

Flugzeug

2018
2019
Pendeln
4,72 tCO2e

ÖPNV

PKW

2018
2019
Bezogene Güter und Dienstleistungen
23,80 tCO2e

Papierprodukte

Telefone

Laptops/Tablets/Monitore

Büromöbel

Verpackungsmaterial

2018
2019

CO2 -Äquivalente (CO2e)

Neben Kohlenstoffdioxid tragen weitere Treibhausgase zur Verstärkung des Treibhauseffekts in der Erdatmosphäre bei. Hierzu zählen insbesondere Methan, Distickstoffmonoxid (Lachgas) sowie diverse Kältemittel. Um die Wirkung der verschiedenen Treibhausgase vergleichbar zu machen, wurde vom Intergovernmental Panel on Climate Change (IPPC) das jeweilige Global Warming Potential der einzelnen chemischen Verbindungen definiert. Dieses drückt die Erwärmungswirkung einer bestimmten Menge eines Treibhausgases über den Zeitraum von 100 Jahren im Vergleich zu CO2 aus.

 

GHG Protocol Bilanzierungsrichtlinien

  • Relevanz: Identifizierung aller wesentlichen Emissionsquellen innerhalb der organisatorischen und operativen Systemgrenzen des Unternehmens.
  • Vollständigkeit: vollständige Erfassung aller Emissionen innerhalb der gewählten Systemgrenzen bzw. entlang der Wertschöpfungskette, sowie nachvollziehbare Begründung und Dokumentation von Ausnahmen.
  • Stetigkeit: konsistente Anwendung der gewählten Bilanzierungsmethode im Zeitverlauf, um Vergleichbarkeit mit Folgejahren zu schaffen.
  • Transparenz: nachvollziehbare Dokumentation der verwendeten Daten, der Bilanzierungsmethode sowie sämtlich getroffenen Annahmen.
  • Genauigkeit: Vermeidung von systematischen Ungenauigkeiten durch eine hohe Datenqualität zur Sicherstellung einer tatsächlichen Quantifizierung der Emissionen.

 

Kategorien gemäß Greenhouse Gas Protocol

Das GHG Protocol definiert entsprechend dem Ort der Verursachung und der Kontrolle, der die jeweiligen Emissionsquellen unterliegen. die drei Emissionskategorien Scope 1, 2 und 3,

Unter SCOPE 1 werden alle direkten THG-Emissionen erfasst, die direkt im Unternehmen bzw. aus der eigenen Geschäftstätigkeit (u.a. für die Beheizung von eigenen Gebäuden) entstehen. SCOPE 2 umfasst alle indirekten THG-Emissionen, die im Zusammenhang mit der Bereitstellung von leitungsgebundener Energie (Strom und Wärme) durch die Energieversorger entstehen. In SCOPE 3 werden alle sonstigen indirekten THG-Emissionen, die aus vor- und  nachgelagerten Unternehmenstätigkeiten/ Prozessstufen entstehen und somit nicht unter der direkten Kontrolle des Unternehmens stehen, erfasst.

Scope 3 Kategorien

Kategorie 1: Eingekaufte Güter und Dienstleistungen

In dieser Kategorie erfassen wir derzeit die für unseren Bürostandort in Hamburg eingekauften Büromöbel, den Papierverbrauch, sowie die in der täglichen Arbeit genutzte Kommunikationstechnik: Mobiltelefone, Telefone, Laptops/Tablets und Computerbildschirme.

Zusätzlich erfassen wir seit diesem Jahr alle eingekauften Verbrauchsmaterialien, die bei unseren Logistikpartnern verwendet werden, wenn Produkte umgefüllt/umverpackt werden (Paletten, Bigbags, Kunstoffverpackungen etc.).

Weitere technische Anschaffungen (Beamer, Drucker, etc.) sowie zusätzliche Verbrauchsmittel (Kaffeebohnen, Verpackungsmaterialien, Hygieneartikel, Reinigungsmittel etc.) werden jährlich geprüft und im Falle signifikanter Mengen, die eine Erfassung nach Kosten-Nutzen-Betrachtung rechtfertigen, in die Bilanzierung aufgenommen,

Die größte Herausforderung wird es sein, in dieser Kategorie sukzessive auch alle von uns vertriebenen Produkte zu integrieren und auf diese Weise schließlich eine lückenlose Erfassung aller produktbezogenen THG-Emissionen von der Rohstoffgewinnung bis zum Werkstor unserer Kunden zu gewährleisten.

Kategorie 2: Kapitalgüter

Nicht zutreffend. Die MATSEN CHEMIE AG verfügt über keine eigenen Gebäude, Produktionsanlagen oder Fahrzeuge. Gebrauchsgüter wie Mobiltelefone, Laptops, Computerbildschirme oder Büromöbel, die unter dieser Kategorie aufgeführt werden könnten, erfassen wir bereits in Kategorie 1

Kategorie 3: Brennstoff- und energiebezogene Emissionen

In dieser Kategorie werden alle indirekten THG-Emissionen, der in Scope 1 und Scope 2 erfassten Brennstoffe berücksichtigt, Man betrachtet in diesem Zusammenhang die „graue Energie“, d.h. die Energiemenge, die in der Vorkette notwendig ist um den jeweiligen Brennstoff nutzen zu können (Rohstoffgewinnung, Produktion, Lagerung Transport) und die THG-Emissionen, die hierdurch entstehen.

Kategorie 4: Transport und Verteilung (vorgelagert)

Eine detaillierte Beschreibung der Ermittlung der THG-Emissionen von Kategorie 4 ist aufgrund des Umfangs auf der folgenden Seite dargestellt.

Kategorie 5: Abfall

Wir erfassen derzeit keine THG-Emissionen, die durch die Verwertung von Abfällen entstehen. Die in unseren Räumlichkeiten anfallenden Haushalts- und Wertstoffabfälle entstehen überwiegend durch mitgebrachte Verpflegung der Mitarbeiter.

Die MATSEN CHEMIE AG arbeitet weitestgehend papierlos, weshalb lediglich geringe Mengen Altpapier anfallen. Auf eine Erfassung dieser Kleinstmengen wird daher verzichtet (Aufwand/ Nutzen-Betrachtung).

Zukünftig wollen wir in dieser Kategorie die in unserem Auftrag bei unseren Logistikpartnern anfallenden Abfälle erfassen (Entsorgung von Paletten, Kunststoffmaterialien wie z.B. Bigbags, Kartonagen etc.) Dieses soll ab 2019 sukzessive erfolgen.

Kategorie 6: Geschäftsreisen

In dieser Kategorie erfassen wir neben den Emissionen aus Hotelübernachtungen die relevanten Transportmittel Flugzeug, Bahn und PKW (Mietwagen sowie Nutzung privater PKW zu geschäftlichen Reisezwecken). Taxifahrten werden derzeit noch nicht berücksichtigt. (Aufwand/ Nutzen-Betrachtung).

Kategorie 7: Pendeln der Arbeitnehmer

In dieser Kategorie erfassen wir für alle am Standort Hamburg tätigen Mitarbeiter deren täglich zurückgelegten Weg zwischen Wohnort und Arbeitsstätte. Hierzu werden jährlich die Entfernung zwischen Wohnort und Arbeitsplatz, sowie die hierzu genutzten Verkehrsmittel bei den Mitarbeitern abgefragt. Die Berechnung erfolgt dann auf Basis der jährlichen Arbeitstage abzgl. des Jahresurlaubs und ggfs. weiterer Abwesenheiten (Geschäftsreisen, Krankheit, Homeoffice).

Kategorie 8: Angemietete oder geleaste Sachanlagen

Nicht zutreffend. Die MATSEN CHEMIE AG verfügt derzeit über keine angemieteten oder geleasten Sachanlagen.

Kategorie 9: Transport und Verteilung (nachgelagert)

Nicht zutreffend. Nachgelagerte Transporte sind definiert als Transporte, die vom Käufer der Waren beauftragt und bezahlt werden. Die Auslieferung der von uns vertriebenen Produkte ist elementarer Bestandteil unserer Vertriebsstrategie, so dass nur in Ausnahmefällen die Waren an unseren Lagerstandorten von Kunden in Eigenregie abgeholt werden.

Kategorie 10: Verarbeitung der verkauften Produkte

Nicht zutreffend. Hinsichtlich der Weiterverarbeitung der von uns gelieferten Produkte bei unseren Kunden liegen uns keine umfassenden und validen Daten vor. Zudem sind die Einsatzmöglichkeiten unserer Produkte so vielseitig, dass auch eine einheitliche theoretische Berechnungsgrundlage nicht möglich ist.

Kategorie 11: Nutzung der verkauften Güter

Nicht zutreffend (siehe Punkt 10).

Kategorie 12: Umgang mit verkauften Produkten an deren Lebenszyklusende

Nicht zutreffend.

Kategorie 13: Vermietete oder verleaste Sachanlagen

Nicht zutreffend.

Kategorie 14: Franchise

Nicht zutreffend.

Kategorie 15: Investitionen

Nicht zutreffend.

Unsere gesamte Treibhausgasbilanz 2019 mit allen dazugehörigen Quellen finden Sie als PDF hier>.