Die Richtung stimmt.

Nach einem Anstieg im vergangenen Jahr konnten wir unsere Treibhausgasbilanz im Jahr 2020 erstmals verringern.

Bedingt durch die Corona Pandemie haben sich die THG-Emissionen aus unseren geschäftlichen Reiseaktivitäten um 98,8% reduziert. Noch entscheidender jedoch hat sich der Rückgang der transportbedingten THG-Emissionen auf die Gesamtbilanz ausgewirkt: Hier konnten wir einen Rückgang um 8,1% - was ca. 63 Tonnen entspricht - auf nun knapp 719 Tonnen CO2-Äquivalent verbuchen.

Zum einen ist dies auf die Ausweitung von Direkttransporten sowie eine für uns seit dieser Bilanzierung darstellbare Differenzierung zwischen Binnenschiff- und LKW-Transporten innerhalb Deutschlands zurückzuführen, in erster Linie jedoch auf eine signifikante Reduzierung durchgeführter Seeschifftransporte.

Reduziert und doppelt kompensiert

Schlussendlich weist unsere Treibhausgasbilanz 2020 somit eine absolute Summe von 747,5 Tonnen CO₂-Äquivalenten auf, was einer Reduzierung um knapp 108 Tonnen bzw. 12,6% gegenüber dem Vergleichswert des Vorjahres entspricht. Da die Gesamtmenge der verkauften Produkte im Vergleich zum Vorjahr sogar deutlich gestiegen ist, konnten wir die Treibhausgasemissionen pro 1000KG verkauften Produkten sogar um 25% auf nun 83,36 KG CO₂-Äquivalent senken.

Die ermittelten 747,5 Tonnen CO₂-Äquivalent haben wir durch den Einsatz von Recycling-Schiffskraftstoffen sowie den Kauf bzw. die Stilllegung von Klimaschutzzertifikaten ausgeglichen. Auf der vergangenen UN-Klimakonferenz in Glasgow wurde erneut deutlich, dass die derzeitigen Maßnahmen der Mitgliedsstaaten nicht ausreichen werden, um das 1,5°-Ziel noch zu erreichen. Vor diesem Hintergrund erscheint uns Klimaneutralität dieses Jahr nicht mehr genug.

Wir haben daher unsere diesjährige Kompensationsmenge auf 1495 Tonnen CO₂-Äquivalent verdoppelt, so dass wir seit 2020 klimapositiv arbeiten.

Alle Informationen und Hintergründe dazu finden Sie hier>

Zusammenfassung und detaillierte Übersicht der einzelnen Kategorien

t CO2e % Veränderung
zu 2018 (Basisjahr)
Scope 1 0,00 0,00% -
- - - -
Scope 2 6,75 0,9% -54,25%
Strom 0,13 0,02% -96,08%
Erdgas 0,3 0,04% +14,59%
Fernwärme 6,4 0,84%
Heizöl 0,00 -100% 0,00%
Scope 3 740,77 99,1% -0,11%
3.1 Bezogene Güter und Dienstleistungen 16,47 2,20% +98,19%
3.3 Brennstoff- und energiebezogene Emissionen 1,69 0,23% -43,05%
3.4 Transport und Verteilung (vorgelagert) 718,80 96,16% +4,69%
3.6 Geschäftsreisen 0,43 0,06% -98,87%
3.7 Pendeln der Arbeitnehmer 3,37 0,45% -37,00%
 
Summe - Emissionen Total (t CO2e) 747,51 100% -1,2%

 

Die vorliegende Treibhausgasbilanz erfasst alle THG-Emissionen, die die MATSEN CHEMIE AG durch ihre geschäftliche Tätigkeit innerhalb der festgelegten Systemgrenzen im Jahr 2020 verursacht hat.

Um eventuellen Unsicherheiten vorzubeugen und einen realitätsnahen Emissionswert zu ermitteln, wurde bei der Bilanzierung ein Sicherheitsaufschlag von 5 Prozent berücksichtigt. Die Bilanzierung entspricht den Richtlinien, Prinzipien und Methoden des Greenhouse Gas Protocol „Corporate Accounting and Reporting Standards“ und seiner Erweiterung, dem „Corporate Value Chain (Scope 3) Accounting and Reporting Standard“. Die Ermittlung der Daten und deren Auswertung erfolgte transparent nach bestem Wissen und Gewissen.

Unsere gesamte Treibhausgasbilanz 2020 mit allen dazugehörigen Quellen finden Sie als PDF hier>.

THG-Emissionen in KG CO2e
pro 1000kg verkauften Produkten:

2018
2019
2020
Scope 2 (direkte Emissionen)
6,75 tCO2e

Strom

Fernwärme

Erdgas

2018
2019
2020
Transporte
718,80 tCO2e

Seeschiff

LKW

Binnenschiff & Güterzug

2018
2019
2020
Geschäftsreisen
0.43 tCO2e

Bahn

PKW

Hotel

Flugzeug

2018
2019
2020
Pendeln
3,37 tCO2e

ÖPNV

PKW

2018
2019
2020
Bezogene Güter und Dienstleistungen
16,47CO2e

Telefone

Verpackungsmaterial

2018
2019
2020
Scope 3 (indirekte Emissionen)
740,77 tCO2e

Scope 2

Scope 3

2018
2019
2020

CO2 -Äquivalente (CO2e)

Neben Kohlenstoffdioxid tragen weitere Treibhausgase zur Verstärkung des Treibhauseffekts in der Erdatmosphäre bei. Hierzu zählen insbesondere Methan, Distickstoffmonoxid (Lachgas) sowie diverse Kältemittel. Um die Wirkung der verschiedenen Treibhausgase vergleichbar zu machen, wurde vom Intergovernmental Panel on Climate Change (IPPC) das jeweilige Global Warming Potential der einzelnen chemischen Verbindungen definiert. Dieses drückt die Erwärmungswirkung einer bestimmten Menge eines Treibhausgases über den Zeitraum von 100 Jahren im Vergleich zu CO2 aus.

 

GHG Protocol Bilanzierungsrichtlinien

  • Relevanz: Identifizierung aller wesentlichen Emissionsquellen innerhalb der organisatorischen und operativen Systemgrenzen des Unternehmens.
  • Vollständigkeit: vollständige Erfassung aller Emissionen innerhalb der gewählten Systemgrenzen bzw. entlang der Wertschöpfungskette, sowie nachvollziehbare Begründung und Dokumentation von Ausnahmen.
  • Stetigkeit: konsistente Anwendung der gewählten Bilanzierungsmethode im Zeitverlauf, um Vergleichbarkeit mit Folgejahren zu schaffen.
  • Transparenz: nachvollziehbare Dokumentation der verwendeten Daten, der Bilanzierungsmethode sowie sämtlich getroffenen Annahmen.
  • Genauigkeit: Vermeidung von systematischen Ungenauigkeiten durch eine hohe Datenqualität zur Sicherstellung einer tatsächlichen Quantifizierung der Emissionen.

 

Kategorien gemäß Greenhouse Gas Protocol

Das GHG Protocol definiert entsprechend dem Ort der Verursachung und der Kontrolle, der die jeweiligen Emissionsquellen unterliegen. die drei Emissionskategorien Scope 1, 2 und 3,

Unter SCOPE 1 werden alle direkten THG-Emissionen erfasst, die direkt im Unternehmen bzw. aus der eigenen Geschäftstätigkeit (u.a. für die Beheizung von eigenen Gebäuden) entstehen. SCOPE 2 umfasst alle indirekten THG-Emissionen, die im Zusammenhang mit der Bereitstellung von leitungsgebundener Energie (Strom und Wärme) durch die Energieversorger entstehen. In SCOPE 3 werden alle sonstigen indirekten THG-Emissionen, die aus vor- und  nachgelagerten Unternehmenstätigkeiten/ Prozessstufen entstehen und somit nicht unter der direkten Kontrolle des Unternehmens stehen, erfasst.

Scope 3 Kategorien

Kategorie 1: Eingekaufte Güter und Dienstleistungen

In dieser Kategorie erfassen wir alle eingekauften Verbrauchsmaterialien, die bei unseren Logistikpartnern verwendet werden, wenn Produkte umgefüllt/umverpackt werden (Paletten, Bigbags, Kunstoffverpackungen etc.).

Zusätzlich erfassen wir derzeit die für unseren Bürostandort in Hamburg eingekauften Büromöbel, sowie die in der täglichen Arbeit genutzte Kommunikationstechnik: Mobiltelefone, Telefone, Laptops/Tablets und Computerbildschirme.

Weitere technische Anschaffungen (Beamer, Drucker, etc.) sowie zusätzliche Verbrauchsmittel (Kaffeebohnen, Verpackungsmaterialien, Hygieneartikel, Reinigungsmittel etc.) werden jährlich geprüft und im Falle signifikanter Mengen, die eine Erfassung nach Kosten-Nutzen-Betrachtung rechtfertigen, in die Bilanzierung aufgenommen,

Die größte Herausforderung wird es sein, in dieser Kategorie sukzessive auch alle von uns vertriebenen Produkte zu integrieren und auf diese Weise schließlich eine lückenlose Erfassung aller produktbezogenen THG-Emissionen von der Rohstoffgewinnung bis zum Werkstor unserer Kunden zu gewährleisten.

Kategorie 2: Kapitalgüter

Nicht zutreffend. Die MATSEN CHEMIE AG verfügt über keine eigenen Gebäude, Produktionsanlagen oder Fahrzeuge. Gebrauchsgüter wie Mobiltelefone, Laptops, Computerbildschirme oder Büromöbel, die unter dieser Kategorie aufgeführt werden könnten, erfassen wir bereits in Kategorie 1

Kategorie 3: Brennstoff- und energiebezogene Emissionen

In dieser Kategorie werden alle indirekten THG-Emissionen, der in Scope 1 und Scope 2 erfassten Brennstoffe berücksichtigt, Man betrachtet in diesem Zusammenhang die „graue Energie“, d.h. die Energiemenge, die in der Vorkette notwendig ist um den jeweiligen Brennstoff nutzen zu können (Rohstoffgewinnung, Produktion, Lagerung Transport) und die THG-Emissionen, die hierdurch entstehen.

Kategorie 4: Transport und Verteilung (vorgelagert)

Eine detaillierte Beschreibung der Ermittlung der THG-Emissionen von Kategorie 4 ist aufgrund des Umfangs auf der folgenden Seite dargestellt.

Kategorie 5: Abfall

Wir erfassen derzeit keine THG-Emissionen, die durch die Verwertung von Abfällen entstehen. Die in unseren Räumlichkeiten anfallenden Haushalts- und Wertstoffabfälle entstehen überwiegend durch mitgebrachte Verpflegung der Mitarbeiter.

Die MATSEN CHEMIE AG arbeitet weitestgehend papierlos, weshalb lediglich geringe Mengen Altpapier anfallen. Auf eine Erfassung dieser Kleinstmengen wird daher verzichtet (Aufwand/ Nutzen-Betrachtung).

Zukünftig wollen wir in dieser Kategorie die in unserem Auftrag bei unseren Logistikpartnern anfallenden Abfälle erfassen (Entsorgung von Paletten, Kunststoffmaterialien wie z.B. Bigbags, Kartonagen etc.)

Kategorie 6: Geschäftsreisen

In dieser Kategorie erfassen wir neben den Emissionen aus Hotelübernachtungen die relevanten Transportmittel Flugzeug, Bahn und PKW (Mietwagen sowie Nutzung privater PKW zu geschäftlichen Reisezwecken). Taxifahrten werden derzeit noch nicht berücksichtigt. (Aufwand/ Nutzen-Betrachtung).

Kategorie 7: Pendeln der Arbeitnehmer

In dieser Kategorie erfassen wir für alle am Standort Hamburg tätigen Mitarbeiter deren täglich zurückgelegten Weg zwischen Wohnort und Arbeitsstätte. Hierzu werden jährlich die Entfernung zwischen Wohnort und Arbeitsplatz, sowie die hierzu genutzten Verkehrsmittel bei den Mitarbeitern abgefragt. Die Berechnung erfolgt dann auf Basis der jährlichen Arbeitstage abzgl. des Jahresurlaubs und ggfs. weiterer Abwesenheiten (Geschäftsreisen, Krankheit, Homeoffice).

Kategorie 8: Angemietete oder geleaste Sachanlagen

Nicht zutreffend. Die MATSEN CHEMIE AG verfügt derzeit über keine angemieteten oder geleasten Sachanlagen.

Kategorie 9: Transport und Verteilung (nachgelagert)

Nicht zutreffend. Nachgelagerte Transporte sind definiert als Transporte, die vom Käufer der Waren beauftragt und bezahlt werden. Die Auslieferung der von uns vertriebenen Produkte ist elementarer Bestandteil unserer Vertriebsstrategie, so dass nur in Ausnahmefällen die Waren an unseren Lagerstandorten von Kunden in Eigenregie abgeholt werden.

Kategorie 10: Verarbeitung der verkauften Produkte

Nicht zutreffend. Hinsichtlich der Weiterverarbeitung der von uns gelieferten Produkte bei unseren Kunden liegen uns keine umfassenden und validen Daten vor. Zudem sind die Einsatzmöglichkeiten unserer Produkte so vielseitig, dass auch eine einheitliche theoretische Berechnungsgrundlage nicht möglich ist.

Kategorie 11: Nutzung der verkauften Güter

Nicht zutreffend (siehe Punkt 10).

Kategorie 12: Umgang mit verkauften Produkten an deren Lebenszyklusende

Nicht zutreffend.

Kategorie 13: Vermietete oder verleaste Sachanlagen

Nicht zutreffend.

Kategorie 14: Franchise

Nicht zutreffend.

Kategorie 15: Investitionen

Nicht zutreffend.

Unsere gesamte Treibhausgasbilanz 2020 mit allen dazugehörigen Quellen finden Sie als PDF hier>.